Worauf du beim Thema Nachhaltigkeit achten solltest
Das Internet ist ein riesiger Stromfresser, indem wir uns jeden Tag oft mehrere Stunden bewegen. Aufgrund des stetig ansteigenden Ressourcen-Verbrauchs schauen wir uns einmal an, wie nachhaltig WordPress sein und genutzt werden kann.
Wir schauen uns deshalb einmal an, was jeder von uns tun kann, um etwas bewusster mit Strom im Internet umzugehen und wie das sogar zur Performance deiner Webseite beitragen kann.
1. Wie nachhaltig ist das Internet?
Alleine die Streaming-Plattformen verbrauchen rund 200 Milliarden kWh pro Jahr (Stand 2019) und bis heute sicherlich noch weitaus mehr. Tatsächlich ist der Energiebedarf aber auch vom verwendeten Endgerät abhängig, das bedeutet, dass zum Beispiel Smartphones und Tablets etwas effizienter sind als das herkömmliche TV-Gerät. Allerdings kommt es hier natürlich auch auf weitere Aspekte, wie zum Beispiel die Auflösung, an.
So wie wir lernen, den Müll zu recyceln, müssen wir daher auch lernen, verantwortungsvoll mit unserem Datenkonsum im Internet umzugehen und das Thema etwas bewusster anzugehen.
‼️ Wichtig
Neben dem Datenkonsum gehört zu einem verantwortungsvollen Umgang im Netz auch, wie wir uns anderen gegenüber Verhalten, welche Daten wir von uns preisgeben – vor allem als Kinder oder junge Heranwachsende – und wie wir mit den gewonnenen Daten umgehen.
2. Tipps zum Strom sparen im Internet
Streamingplattformen wie Netflix sind toll, denn du kannst dir immer genau das anschauen, worauf du Lust hast und das – bisher – ohne nervige Werbung. Streamen kostet allerdings wahnsinnig viel Strom, weswegen du hier ab und zu einfach mal wieder auf das Gute alte Live Fernsehen zurückgreifen solltest – das benötigt nämlich tatsächlich weniger Energie. Wie wäre es mit einer neuen Folge Wer wird Millionär?
💡Auflösung reduzieren
Insbesondere beim Streamen mit dem Handy verbrauchst du extrem hohe Datenmengen. Deshalb lohnt es sich, beim mobilen Streamen die Auflösung etwas zu reduzieren – natürlich nur so weit, dass du keine Pixel siehst.
Wer kennt es nicht: du öffnest ein Browser-Tab und irgendwo dudelt sofort Musik oder eine Werbung los, ohne genau zu wissen wo sie herkommt. Das ist nicht nur nervig, sondern ein richtiger Stromfresser.
Diese Funktion kannst du ganz einfach in deinem Browser abschalten. Bei Google Chrome musst du beispielsweise einfach in deine Einstellungen zu „Datenschutz und Sicherheit“ und in den Unterbereich „Webseiten-Einstellungen“. Unter dem Punkt „Ton“ kannst du dann „Webseiten stummschalten, die Ton wiedergeben“ aktivieren.
Spotify läuft bei dir hoch und runter? Verstehen wir gut. Um auch hier Ressourcen – und vielleicht auch dein Datenvolumen – etwas zu sparen, bieten mittlerweile viele Plattformen das Herunterladen von Podcasts, Hörbüchern oder Musik an. So kannst du deine Musik trotzdem genauso viel hören, nur eben offline und du verbrauchst viel weniger Strom dabei.
💡 Nachrichten reduzieren
Nicht jede E-Mail muss ans ganze Team gesendet werden – insbesondere beim Schreiben vieler E-Mails empfiehlt es sich, auf verschiedene Aspekte zu achten, um den Stromverbrauch zu reduzieren.
Zum einen helfen Filter, unnötigen Spam automatisch in den Papierkorb zu befördern. Gleichzeitig solltest du dich von uninteressanten Newslettern, die du nicht liest, abmelden. Dabei werden schließlich von beiden Seiten dauerhaft Ressourcen gespart. Zuletzt hilft es außerdem, den E-Mail-Konsum zu reduzieren und das E-Mail Postfach regelmäßig aufzuräumen, sodass sich kein unnötiger Datenmüll ansammelt.
💡 Apropos Datenmüll
Cloud-Dienste solltest du auch regelmäßig sortieren und doppelte oder unnötige Inhalte löschen. Denn sind wir mal ehrlich, wer hat schon den richtigen Überblick über seine Fotos und Dokumente in der iCloud, oder? 🤥
3. Die Nachhaltigkeit von WordPress
Diese Fragen könnten wir ewig so weiterführen und natürlich hat jede dieser Fragen eine gewisse Daseinsberechtigung, denn sich über die Konsequenzen des eigenen Handelns bewusst zu sein, ist grundsätzlich wichtig. Uns ist es in dem Rahmen allerdings wichtig zu schauen, was tatsächlich im eigenen technischen Wirkungskreis liegt und bei welchen Aspekten wir unseren täglichen Verbrauch einfach reduzieren können.
Wir beschränken uns deswegen rein auf technische Möglichkeiten von WordPress, die du Zuhause selbst aufbereiten kannst. Denn auch bei Webseiten kann nicht jeder Aspekt beeinflusst werden. WordPress basiert beispielsweise auf PHP, welches eine relativ umfangreiche Skriptsprache ist, welche du aber auch nicht verändern kannst.
Die Struktur und der Aufbau deiner Webseite sollten möglichst intuitiv und klar sein. Verschachtelte Webseiten mit irreführenden Menüs führen nicht nur zu hohen Absprungraten deiner Nutzer, sondern auch zu einem erhöhten Stromverbrauch durch das Herumirren auf deiner Webseite. Klingt blöd, ist aber leider so.
WordPress Plugins
Die Auswahl der WordPress Plugins ist mit über 60.000 Plugins so groß, dass sie uns gerne dazu verleitet, mehr Funktionen zu benötigen oder coole neue Tools in unsere Webseite einzubauen. Aber leider hilft in diesem Fall mehr zu haben nicht weiter. Zu viele Plugins schwächen und überlasten deine Webseite, wodurch sie langsam wird. Deshalb ist es wichtig, neue Funktionen erst einmal gut zu hinterfragen, ob diese benötigt werden – ebenso wie das gewünschte Plugin, denn oft gibt es andere Plugins, die mehrere Funktionen oder bessere Optionen für deine Bedürfnisse anbieten.
Je mehr Plugins du auf deiner Webseite verwendest, desto mehr Daten und Ressourcen werden auch zum Laden der Inhalte benötigt.
WordPress Themes sehen nicht nur unterschiedlich aus, sondern haben auch verschiedene Funktionen und sind oft für spezifische Webseiten-Arten designed. Je nach Anwendungsfall können Themes sehr groß sein und dadurch viele Daten im Hintergrund laden.
Für eine nachhaltige Verwendung der Themes solltest du darauf achten, dass die Datengröße sich in Grenzen hält. Das kannst du unter anderem über die beinhalteten Funktionen bestimmen. Denn je mehr Funktionen das Theme hat, desto größer ist auch der Code. Das passende Theme für deine Webseite sollte demnach an deine Bedürfnisse angepasst sein und nicht übermäßig viele Features aufweisen, die du gar nicht benötigst.
Zu den besonders cleanen und nachhaltigen Themes zählen unter anderem die WordPress eigenen Themes, wie zum Beispiel Twenty Twenty-Four oder auch Hello Elementor von Elementor.
WordPress PageBuilder
Die WordPress PageBuilder sind super praktisch und es gibt von vielen Firmen tolle Produkte. Auch hier gilt: je weniger Funktionen, Inhalte und Co. desto weniger Energieverbrauch und Ladezeit.
Besonders nachhaltig ist hier tatsächlich der Gutenberg Block Editor, der einen sehr schlanken Code besitzt und dadurch weniger Daten im Hintergrund lädt. Ansonsten hast du gar nicht so viele Möglichkeiten, denn ein PageBuilder kommt mit vielen vorinstallierten Inhalten. Deswegen kannst du auch hier die Nachhaltigkeit nur über zusätzliche Plugins und Tools reduzieren.
💡 Zusammengefasste TIPPS zur Nachhaltigkeit, um den Energieverbrauch zu reduzieren
- Beschränke dich auf die wichtigsten Funktionen sowohl bei Plugins, Themes als auch bei PageBuildern
- Verwende so wenige Plugins wie möglich und nur für Funktionen, die du tatsächlich benötigst
- Achte auf eine saubere und einfache Seitenstruktur, um Irritationen zu vermeiden
- Bei Fragen zu bestimmten Tools wende dich am besten immer direkt an die Entwickler
4. Nachhaltigkeit bei Medien- und Designinhalten bei WordPress
Mediendateien
Bilder und Videos nehmen mit der Zeit sehr viel Platz in deiner WordPress Mediathek ein. Denn die wenigsten von uns misten alte Fotos oder Grafiken nachträglich wieder aus. Daher machen die Größe und Vielzahl deiner Mediendateien einen hohen Anteil deiner zu ladenden Datenpakete aus. Wenn du die Mediendateien dann auch noch in Originalgrößen und Dateiformaten bei WordPress hinterlegst, wird der Datenberg sogar noch größer.
Achte bei Fotos und Grafiken auf die richtigen Größenformate für Thumbnails. Beim Hochladen werden oft verschiedene Größen bei WordPress gespeichert, die du gar nicht benötigst. Mehr Hilfe, um diese Einstellungen zu verändern, findest du in unserem Beitrag zu WordPress Bildgrößen und TinyPNG.
Schriften
Schöne Schriften unterstützen den Charakter deiner Webseite. Allerdings wird es problematisch, wenn du viele unterschiedliche Schriftarten auf deiner Webseite verwendest. Mehr Schriftarten bei WordPress bedeutet gleichzeitig wieder, dass mehr Daten auf jeder einzelnen Seite zu laden sind.
Verzichte auf Inhalte, die keinen direkten Mehrwert bieten. Insbesondere Videos benötigen viel Energie zum Laden und sollten daher so platziert werden, dass sie möglichst nützlich für die Besucher sind oder eine konkrete Funktion erfüllen.
5. Nachhaltigkeit von SEO
Um uns die Nachhaltigkeit von SEO genauer anzuschauen, müssen wir im Grunde nur verstehen, wofür sich SEO eigentlich gezielt einsetzt. Nämlich für saubere Strukturen, ordentliche Webseiten, benutzerfreundliche Systeme und schnelle Ladezeiten. Das sind in weiten Teilen auch die Aspekte, die bei der Nachhaltigkeit von Webseiten eine wichtige Rolle spielen. Wenn weniger komplexe Datenstrukturen auf der Webseite vorhanden sind, bedarf es auch weniger Energie diese zu laden und es ist gleichzeitig auch noch gut für dein SEO-Ranking bei Google.
Befolgst du diese Schritte, ist das bereits ein sehr guter Ansatz:
- Achte auf eine aufgeräumte Oberfläche mit der du effizient arbeiten kannst, zum Beispiel im WordPress Backend
- Räume deine Mediatheken und Cloud-Dienste auf – weniger Ballast sorgt für eine schnellere Webseite
- Achte auf eine hohe Benutzerfreundlichkeit auf deiner Webseite – das verbessert dein Google Ranking
- Vermeide unnötige Plugins oder Zusatzfunktionen – das verlangsamt deine Webseite
- Überprüfe regelmäßig die Geschwindigkeit deiner Webseite mit GTmetrix und Google Pagespeed Insights
- Aktualisiere deine Webseite auf Barrierefreiheit – das hinterlässt nicht nur bei der Suchmaschinen Analyse einen positiven Eindruck
- Biete einen Mehrwert für deine Benutzer, sodass diese länger auf deiner Webseite bleiben
6. Nachhaltigkeit beim WordPress Hosting
Die Nachhaltigkeit bei einem WordPress Hosting ist gar nicht so einfach, denn Hosting braucht aufgrund der Server einfach sehr viel Strom. In diesem Abschnitt können wir daher nur von uns selbst sprechen, da wir nicht wissen, wie andere Hosting Unternehmen vorgehen. Worauf kannst du also beim Hosting achten?
Ökostrom für die Rechenzentren
Unsere Rechenzentren werden mit 100% Ökostrom betrieben. Dazu kommt, dass wir selbst hauptsächlich mit regionalen Rechenzentren als Partner zusammenarbeiten. Insbesondere das Rechenzentrum der KÜS DATA GmbH setzt auf den ökologischen Grundgedanken, bei dem ausschließlich Strom aus Wasserkraft und aus der eigenen PV-Anlage des Gebäudes verwendet wird.
Technische Ressourcen richtig Teilen
Das besondere an unserem WordPress Hosting ist, dass wir pro Kunde nicht einzelne, dedizierte Server einsetzen, da das eine enorme Ressourcenverschwendung darstellen würde. Wir achten darauf, dass wir sog. Pool-Server haben, die über eine Software miteinander verbunden sind und die Ressourcen gemeinsam an die Kunden bereitgestellt werden können.
Photovoltaikanlagen
Wir wählen unsere Partner mit Bedacht: Die KrämerIT Solutions GmbH setzt auf innovative Technik, die auch etwas für die Umwelt tut. Daher verwendet das Unternehmen neue und weniger umweltschädliche Heiztechnik, energiesparende Computertechnik und betreibt einige Photovoltaikanlagen in der Umgebung.
7. Nachhaltigkeit in der WordPress Community
Das Sustainability Team von WordPress pflegt zudem auch hier einen eigenen github Channel, auf dem Fortschritte, To-dos und andere Programmpunkte dokumentiert werden. Das zeigt nicht nur die Transparenz der Aktionen, sondern lädt auch dazu ein, sich selbst zu beteiligen. Schauen wir aktuell in das github Board im Bereich Sustainability Roadmap herein, sehen wir zum Beispiel folgende Punkte im Bereich „zu diskutieren“:
- Explore options for funding community projects, teams, working groups, and contributors
- Refresh and revitalize the contributor and leadership pipelines
- Diversity, Equity, Inclusion, and Belonging (DEIB) for all Make Teams
Darüber hinaus gibt es bei WordPress selbst auch eine Seite, auf der alle News, Meeting-Termine etc. zusammengefasst werden: Sustainability bei WordPress. Hier kannst du aktuell auch für die Repräsentatoren des MakeWP Sustainability Teams für 2024 abstimmen.
„WordPress isn’t built on code alone. It’s built on real people with real challenges, real emotions, and real limits!“ – Juliette Reinders-Folmer (WCNL 2023)
Besonders spannend gestaltet sich hier auch die zukünftige Konzeption der WordCamps, da auch deren Aufbau im Rahmen der Nachhaltigkeit überdacht und besprochen wird. Auf dem WordCamp Deutschland in Gerolstein hat Carole Olinger über die Nachhaltigkeit von WordPress gesprochen: „Nachhaltigkeit in WordPress – ein Gleichgewicht zwischen den Kosten des Beitrags, der Beteiligung der Unternehmen und der Zukunft“ – zum Vortrag.
Insgesamt betrifft die Nachhaltigkeit von WordPress nicht nur technische Aspekte, sondern auch die Menschen dahinter. Wie bleiben Menschen bei ihrer Arbeit glücklich? Mental Health und langfristige Gesundheit sind wichtige Themen, die in der Community besprochen werden.
8. Fazit
Deswegen dreht sich die Nachhaltigkeit bei WordPress zum einen um den direkten Umgang mit WordPress und deiner Webseite und gleichzeitig um das Erleben von WordPress auf Events, Nachhaltiges Wachstum, nachhaltiges Planen und einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen.