WordPress Webseite ohne Cookie Banner erstellen

Webseite ohne Cookie erstellen
2. August 2023

Rechtliche Richtlinien, Cookies ohne Einwilligung uvm.

Die Benutzung von Cookies ist ein heikles Thema, das konnten wir bereits in unserem Artikel zum Thema „Real Cookie Banner und DSGVO Bestimmungen“ feststellen.

 

Allerdings kommt immer öfter die Frage auf, wie eine Webseite auch ohne Cookie Banner erstellt werden kann und ob das nach DSGVO-Richtlinien überhaupt möglich ist. Wir haben für euch eine kleine Zusammenfassung über die rechtliche Lage von Cookies erstellt und wie ihr eine Cookie-freie Webseite aufbauen könnt.

 

Mehr Informationen zur DSGVO findest du in unserem Artikel im Gespräch mit Rechtsanwalt Marcus Dury und auf dem Blog.

Achtung

Dies ist keine Rechtsberatung und ersetzt auch keine Rechtsberatung durch eine fachkundige Person. Bei Fragen und Problemen wende dich bitte an einen Rechtsberater oder einen Anwalt deines Vertrauens.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Cookies?

Cookies sind eigentlich nichts anderes als Textdateien, die auf einem Endgerät wie dem Computer gespeichert werden. Bei einem wiederkehrenden Besuch einer Webseite werden die Cookies erneut gelesen, um Informationen über das Nutzungsverhalten von Webseitenbesuchern zu analysieren. Cookies können, je nach Einsatz und Zweck, der Speicherung, Analyse und Weiterverarbeitung personenbezogener Daten dienen. Die gesammelten Daten können auch an Dritte weitergeleitet werden, weswegen ihr Einsatz immer kritisch hinterfragt wird.

 

Zu den Funktionen der Cookies gehören zum Beispiel die regelmäßige Identifikation eines Nutzers, sodass dieser eine individuelle Werbung angezeigt bekommt. Zu den typischen Funktionen von Cookies zählen aber auch das Hinterlegen von Produkten im Warenkorb oder das Speichern von Logindaten.

 

Natürlich gibt es verschiedene Arten von Cookies für unterschiedliche Anwendungsbereiche. Hier gilt es zwischen technisch notwendigen und technisch nicht notwendigen Cookies zu unterscheiden. Als technisch notwendig gelten Cookies dann, wenn sie für den Betrieb einer Webseite unverzichtbar sind. Nicht notwendige Cookies sind jene, die wirtschaftlichen Zwecken dienen, wie zum Beispiel Cookies für Social Media- oder Remarketing-Zwecke.

 

Sobald es jedoch um die Weiterverwendung personenbezogener Daten geht, müssen die Richtlinien der DSGVO beachtet werden, die sich insbesondere auch auf die Datenschutzerklärung der Webseite beziehen. Durch die Richtlinien der DSGVO soll sichergestellt werden, dass personenbezogene Daten geschützt werden und auch das Recht zur Selbstbestimmung gewahrt wird. Daher muss mittlerweile für fast jedes Cookie eine Einwilligung eingeholt werden. Ein Cookie Banner muss also im Allgemeinen vor allem wegen der Komfortfunktionen, also technisch nicht notwendiger Cookies, verwendet werden. Funktioniert ein WordPress ohne Cookie Banner deshalb überhaupt?

Das Cookie Banner ist der Hinweis, der bei dem Besuch einer Webseite erscheint, über welchen du den verwendeten Cookies zustimmen oder diese ablehnen kannst.

Das Banner muss dann gesetzt werden, wenn du technisch nicht notwendige Cookies auf deiner Webseite verwendest. Bei diesen ist es rechtlich vorgeschrieben, dass eine konkrete Zustimmung zur Verarbeitung der personenbezogenen Daten der Nutzer vorliegen muss, bevor diese aktiviert werden dürfen. Diese Zustimmung oder auch die Ablehnung der Cookies erfolgt über das Cookie Banner.


Das Cookie Banner sollte den Nutzer deshalb – konkret und vor allem korrekt – deshalb über die verwendeten Cookies auf der Webseite zum Tracking und zur Analyse deiner persönlichen Daten informieren.


Für technisch notwendige Cookies bedarf es keiner Zustimmung eines Nutzers, allerdings ist die Option, um Cookies abzulehnen oder individuell einzustellen, oft ein bisschen versteckt. Es ist vorgeschrieben, dass dein Cookie Banner so konzipiert sein muss, dass du mit einem Klick den Cookies zustimmen oder sie ablehnen kannst.


Die Verwendung eines Cookie Banners ist nicht nur aus rechtlicher Perspektive eine Pflicht, viel mehr empfiehlt es sich auch, diese Vorschriften als Vorteil für sein eigenes Unternehmen zu verstehen. Denn das Cookie Banner dient vor allem dem Schutz vor Abmahnungen.

Die Cookie Banner auf den Webseiten können optisch ganz unterschiedlich gestaltet sein. Aber wie sieht eigentlich ein inhaltlich und rechtlich korrektes Cookie Banner aus?

Das Cookie Banner muss bei deinem ersten Webseiten-Aufruf erscheinen und sollte dir folgende Auswahl anzeigen:


  • Cookies zustimmen
  • Cookies ablehnen
  • Cookie Einstellungen auswählen
Es ist vorgeschrieben, dass dein Cookie Banner so konzipiert sein muss, dass du mit einem Klick den Cookies zustimmen oder sie ablehnen kannst. Vor einer solchen konkreten Einwilligung, dürfen keinen Cookies verwendet und Daten übertragen werden. Der Text des Cookie Banners sollte daher auch sehr genau formuliert sein, damit es für den Nutzer ersichtlich bleibt, um welche Daten es sich handelt, wofür sie verwendet werden und an wen diese Informationen weitergeleitet werden.

Was muss in dem Cookie Banner enthalten sein:


  • Buttons zur Zustimmung, Ablehnung und Einstellungen
  • Aufzählung der einzelnen Cookies
  • Daten, die vom Nutzer erhoben werden
  • Wofür die Cookies verwendet werden
  • an wen die Daten weitergeleitet werden
  • Link zur Datenschutzerklärung
  • Link zum Impressum
Beispiel eines DSGVO-konformen Cookie Banners
Die DSGVO und Urteile des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) verbieten die Benutzung von Cookies zwar nicht, sondern schaffen einen einen Rahmen für die Nutzung von Cookies. Dabei wird auch der Umgang mit personenbezogenen Daten der Webseitenbesucher festgelegt. Um hier die Privatsphäre jedes einzelnen und auch sich selbst vor Abmahnungen und Bußgeldern zu schützen, wird empfohlen, sich an diese Vorgaben zu halten.
Achtung

Dies ist keine Rechtsberatung und ersetzt auch keine Rechtsberatung durch eine fachkundige Person. Bei Fragen und Problemen wende dich bitte an einen Rechtsberater oder einen Anwalt deines Vertrauens.

Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) wurde erklärt, dass Webseitenbesucher aktiv in die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten einstimmen müssen. Daher liegt auch ein Widerspruchsrecht seitens der Webseitenbesucher vor. Im Vorhinein gesetzte Einwilligungen in Form von vorausgefüllten Zustimmungskästchen wurden als unwirksam einsortiert. Hierbei handle es sich um den Schutz der Privatsphäre.

Die DSGVO regelt währenddessen den Umgang mit personenbezogenen Daten. Die Speicherung und Verarbeitung personenbezogener Daten ist in der EU verboten, sofern keine konkrete Form der Einwilligung in die Erhebung und Speicherung der Daten von dem Webseitenbesucher vorliegt. Diese Einwilligung muss nachweisbar sein, falls es zu einer Kontrolle oder Antrag auf Auskunft von der Datenschutzbehörde kommen sollte.


Im Hinblick auf die Datensicherung in Deutschland bedeutet das, sobald Marketing-, Drittanbieter- oder Tracking-Cookies auf einer Webseite eingebunden und verwendet werden, besteht Cookie Banner Pflicht.


Ist das aber nicht der Fall, benötigst du auch kein Cookie Banner auf deiner Webseite, da keine personenbezogenen Daten verwendet oder weitergeleitet werden.


Weitere Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten findest du in unserem Gespräch mit Rechtsanwalt Marcus Dury.

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Welche Cookies benötigen keine Einwilligung?

Folgende Cookies zählen zu den technisch notwendigen Cookies und bedürfen keiner Einwilligung durch ein Cookie Banner:
  • Session Cookies

Ein sog. Session Cookie ist ein Cookie, das gelöscht wird, sobald der Benutzer nach dem Besuch einer Webseite den Browser schließt. Normalerweise speichert ein Session Cookie keine Hinweise, die die Identifikation des Benutzers preisgibt, sondern lediglich einen sog. Sitzungsbezeichner – also nur eine Session-ID. Diese Session-ID dient dazu, mehrere Anfragen eines Nutzer auf einer Seite zuzuordnen. Wenn du zum Beispiel einen Online-Shop auf zwei Fenstern offen hast, sorgt das Session Cookie dafür, dass es sich hierbei um ein und die selbe Sitzung handelt und kann so den selben Warenkorb zur Verfügung stellen.


  • Persistent Cookies

Das sog. Persistent Cookie speichert Informationen zwischen zwei Besuchen einer Webseite. Dadurch wirst du von der Webseite beim nächsten Besuch als wiederkehrender Kunde erkannt und kann so entsprechend auf dich reagieren, wie dir zum Beispiel nicht erneut das Cookie Banner anzuzeigen.


  • Zähl Cookies

Das sog. Zähl-Cookie verhindert die Überlastung deiner Webseite. Das bedeutet, dir wird bei dem Besuch einer Webseite ein Cookie mit der Nummer X zugeordnet, dieses wird auch in der Datenbank hinterlegt. Jedes mal, wenn du die Webseite neu besuchst erkennt die Webseite deine Cookienummer X und zählt eine +1 für einen weiteren Besuch dazu. Das dient dazu zu sehen, wie oft das Cookie X gesichtet wurde und wie oft eine individuelle Person (anonymisiert) auf einer Webseite war. Die Person bleibt unbekannt, nur der Besuch von Cookie X wird gezählt.


  • Flash Cookies

Die sog. Flash Cookies werden von Adobe Flash Player verwendet, um dein Webseitenerlebnis zu verbessern, zum Beispiel um Videos auf der Webseite abzuspielen. Bei der Deaktivierung von Flash Cookies kann es sein, dass dir gewisse Inhalte nicht mehr angezeigt werden. Diese werden allerdings nicht vom Browser sondern vom Adobe Flash Player verwaltet.


  • Opt-Out Cookies

Die Opt-Out Cookies unterbinden das Speichern deiner Daten. Dieses Cookie sollte auf jeder Webseite und deren Datenschutzerklärung zu finden sein. Damit wird auch verhindert, dass du benutzerdefinierte Werbung einer Webseite ausgestrahlt bekommst, welches über dein Suchverhalten erstellt wird. Das Opt-Out Cookie dient außerdem dem Widerruf von vorherigen Cookie-Einwilligungen, wodurch keine Informationen mehr in anderen Cookies gespeichert werden.

Ja! Eine WordPress Webseite ohne Cookies und somit ohne Cookie Banner ist möglich und rechtlich auch kein Problem, wenn du dich an die notwendigen Maßstäbe hältst. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, den Einsatz und die Kennzeichnung von Cookies in Cookie Bannern zu kennen und diese auch richtig einsetzen zu können. Welche Gründe sprechen also dafür, eine Seite ohne zusätzliche Cookies aufzubauen?

 

Verzicht auf zusätzliche Marketing-Cookies

 

Für eine Seite ohne Cookies musst du auf Marketing-, Drittanbieter- und Analyse-Cookies komplett verzichten. Auswertungen, Erhebungen von Daten bzgl. Zielgruppen und deiner Webseite sind dadurch nicht mehr möglich. Wer keine Daten preisgeben möchte, muss das nicht. Durch den Verzicht von diesen Cookies schaffst du außerdem Transparenz, Privatsphäre und Vertrauen gegenüber deinen Besuchern und Kunden.

 

Rechtlich sicher ohne Tracking Cookies

 

Die Gesetzgebung gemäß der DSGVO und der Verwendung von Cookies wird sich immer wieder ändern oder muss angepasst werden. Denn das Thema Datenschutz ist aktuell wichtiger denn je. Mittlerweile gibt es sogar Debatten darüber, ob die Buttons der Cookie Banner einheitlich gestaltet werden müssen. Verzichtest du auf einwilligungswürdige, technisch nicht notwendige Cookies, bist du nicht nur rechtlich auf der sicheren Seite, da du keine personenbezogenen Daten deiner Nutzer verwendest, sondern gehst auch kritischen Änderungen und rechtlich fehlerhaften Anpassungen aus dem Weg.

 

Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit

 

Neben der Datensicherheit erhöhst du auch die Benutzerfreundlichkeit deiner Webseite, denn seien wir mal ehrlich, wen nerven die Cookie Banner denn nicht? Meistens wird diesen nur zugestimmt, damit sie verschwinden, ohne sich genauer damit befasst zu haben. Wenn der „Weiter ohne Einwilligung“-Button fehlt, wird dem einfach zugestimmt, auch wenn das genau genommen rechtlich nicht zulässig ist. Wenn du deinen Kunden entgegenkommen und selbst Zeit sparen möchtest, verzichtest du auf Tracking- und Analyse Cookies.

Achtung

Bevor du den Cookie Banner jetzt einfach von deiner Webseite verbannst, informiere dich bitte ausreichend über jedes Cookie, welches du verwendest! Ohne Einwilligung dürfen nur Cookies verwendet werden, die ausschließlich für die Funktion und den Betrieb der Webseite erforderlich sind.

Cookies und Datenschutz: Was du unbedingt beachten solltest

Die Verwendung von Cookies ist ein schwieriges Thema und sollte daher am besten immer mit einem Datenschutzexperten umgesetzt werden. Selbst wenn du kein Cookie Banner auf deiner Webseite verwenden möchtest, solltest du aufpassen, welche Cookies du verwendest und dich vorher gut darüber informieren. Denn Unwissenheit schützt nicht vor einer Strafe.

Eine Webseite ohne Cookie Banner gibt es heute eher selten, trotzdem kann das ein sehr gutes Zeichen an deine Nutzer und Kunden sein, wenn du keine personenbezogene Daten verarbeitest. Egal für welche Variante du dich entscheidest, ist es jedoch extrem wichtig, das Thema Cookies und rechtliche Rahmenbedingungen auf dem Schirm zu haben.


Was wären für dich Gründe, um auf eine Cookie Banner freie Webseite zu wechseln? ☺️

Johanna
Johanna ist Texter und Content Marketing Managerin. Sie hat eine Vorliebe für Social Media und setzt auf klare Kommunikations-Strategien. Bei HostPress kümmert sie sich um Newsletter- und Bloginhalte, um zielgruppengerechte Inhalte und die Markenbekanntheit zu fördern. Durch ihre Arbeit im Webhosting Bereich liegt ihre Stärke darin, komplexe Themen verständlich und authentisch auf den Punkt zu bringen.
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